FESTGELDANLAGE: ANBIETER & UNTERSCHIEDE

Wer sich für ein Festgeldkonto interessiert, wird bei einem Festgeldvergleich schnell feststellen, dass es zahlreiche Festgeldanbieter auf dem Markt gibt. Festgeldkonten können sowohl bei den verschiedenen Onlinebanken im Internet als auch bei den diversen Filialbanken abgeschlossen werden. Die Festgeldanbieter unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht.

Nein, die verschiedenen Festgeldangebote unterscheiden sich oftmals deutlich hinsichtlich der Verzinsung. Hierbei ist zu beachten, dass Festgeldkonten unterschiedliche Laufzeiten haben. In der Regel ist es so, dass Festgeldkonten mit einer längeren Laufzeit auch mit höheren Zinsen verbunden sind. Wenn Verbraucher Festgeldzinsen verschiedener Anbieter miteinander vergleichen möchten, sollten sie darauf achten, nur Festgelder mit gleicher Laufzeit gegenüberzustellen. Oftmals bieten Onlinebanken die besseren Zinsen für ihre Festgelder. Der Zinsunterschied kann durchaus einen Prozentpunkt oder mehr betragen. Das klingt zunächst einmal nach einem relativ geringen Unterschied, bei höheren Anlagebeträgen kann sich dieser Zinsunterschied jedoch sehr deutlich auswirken.

Ein Festgeld ist an eine bestimmte Laufzeit gebunden. Angeboten werden Festgeldkonten bereits ab einer Laufzeit von einem Monat. Auch drei, sechs und neun Monate können Festgeldkonten laufen. Die längstmögliche Laufzeit liegt zumeist bei sechs bis zehn Jahren. In Einzelfällen kann die Laufzeit auch länger sein.

Anleger sollten wissen, dass nicht jeder Festgeldanbieter alle Laufzeiten anbietet. Manche Festgeldanbieter wie beispielsweise MoneYou bieten nur zwei verschiedene Laufzeiten an. Bei MoneYou sind Festgeldkonten mit einer sechs- oder zwölfmonatigen Laufzeit zu haben. Im Vergleich dazu bietet die IKB direkt zwölf verschiedene Laufzeiten an. Anleger können bei der IKB direkt Festgelder mit einem Monat Laufzeit eröffnen. Die längste Laufzeit beträgt bei dieser Bank zehn Jahre. Die Unterschiede bei der Laufzeit können von Festgeldanbieter zu Festgeldanbieter sehr groß sein. Anleger sollten sich daher möglichst frühzeitig für eine bestimmte Laufzeit entscheiden und da nn den dazu passenden Festgeldanbieter suchen. Unterschiede gibt es auch bei der Zinsausschüttung. Manche Banken bieten die Gutschrift der Zinsen auf dem Festgeldkonto an, wodurch es zum sogenannten Zinseszinseffekt kommt. Andere Banken Zahlen die erwirtschafteten Festgeldzinsen auch auf das Referenzkonto des Kunden aus. Je nach Bank haben Kunden auch die Möglichkeit zu wählen. Die Zinsausschüttung spielt im Grund erst bei längeren Laufzeiten eine Rolle.

Das Festgeld zeichnet sich durch eine vertraglich vereinbarte Laufzeit aus. Für den Anleger bedeutet das, dass er in der Regel nicht vor Ende der Laufzeit an seine Ersparnisse kommt. Aus diesem Grund wird Anlegern auch geraten, zusätzlich zum Festgeldkonto flexible Rücklagen zu unterhalten und das Geld nur so lange anzulegen, wie es auch tatsächlich nicht gebracht wird. Nun kann es dennoch im Laufe der Zeit zu einem finanziellen Engpass – sei es durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder einen anderen Grund – kommen. In solch einem Fall ist es für den Anleger von Vorteil, wenn der jeweilige Festgeldanbieter eine vorzeitige Verfügung ermöglicht. Manche Banken erlauben eine vorzeitige Verfügung, es kommt dann jedoch zumeist zu einem Zinsverlust oder es fallen Gebühren an. Andere Banken schließen eine vorzeitige Verfügbarkeit komplett aus. Anleger sollten sich über die Möglichkeit zur vorzeitigen Verfügung bei der jeweiligen Bank informieren, ehe sie eine Entscheidung treffen.

Festgelder unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Laufzeit und der Verzinsung, sondern auch bei den sonstigen Konditionen. Bei einem Festgeldkonto ist anders als bei einem Tagesgeldkonto in der Regel eine Mindesteinlage erforderlich. Ein Tagesgeldkonto kann in der Regel ganz nach Bedarf bespart werden. Es sind sowohl Einmaleinzahlungen als auch regelmäßige Spareinlagen möglich. Beim Festgeld ist das nicht der Fall. Ein Festgeldkonto wird mittels einer Einmalzahlung eröffnet, weitere Einzahlungen oder gar Auszahlungen sind nicht möglich.

Viele Banken legen fest, welcher Geldbetrag mindestens einbezahlt werden muss, damit das Festgeldkonto überhaupt eröffnet werden kann. Bei der Direktbank MoneYou liegt dieser Mindestanlagebetrag bei 500 Euro. Die SWK Bank und die ING-DiBa haben dagegen einen Mindestanlagebetrag von 10.000 Euro festgelegt. Höhere Beträge sind in der Regel möglich, allerdings legen einige Banken auch Höchstanlagebeträge für ihr Festgeldkonto fest. Der Höchstanlagebetrag der MoneYou liegt beispielsweise bei 1.000.000 Euro pro Kunde. Anleger sollten daher beim Vergleich der verschiedenen Festgeldanbieter darauf achten, dass Mindest- und Höchstanlagebetrag zum eigenen Anlagebetrag passen.

Ein wichtiges Thema beim Festgeld und dem Vergleich der verschiedenen Festgeldanbieter ist die Einlagensicherung. Banken, die ihren Sitz in Deutschland oder einem anderen EU-Land haben, unterliegen in der Regel der in der EU geltenden gesetzlichen Einlagensicherung. Diese Einlagensicherung sichert Kundengelder bis zu einer Summe von 100.000 Euro ab. Wer einen Betrag über 100.000 Euro fest anlegen möchte, sollte sich genau über die Einlagensicherung der jeweiligen Bank informieren. Viele Banken in Deutschland unterhalten beispielsweise freiwillige Einlagensicherungsfonds und können somit einen Schutz anbieten, der über die gesetzlich abgesicherte Summe von 100.000 Euro hinausgeht.

Wer ein Festgeldkonto abschließen möchte, sollte zunächst einmal einen Festgeldvergleich machen, ehe er sich für ein bestimmtes Festgeldkonto entscheidet. Bei einem aktuellen Festgeldvergleich schneiden beispielsweise die Festgeldkonten von MoneYou, VTB Direktbank, SWK Bank, IKB direkt und der Bank of Scotland besonders gut ab. Bei diesen Angeboten handelt es sich um reine Onlineangebote, die keinerlei Kosten verursachen und von Interessenten bequem online beantragt werden können. Verbraucher sollten allerdings immer einen aktuellen Vergleich machen und sich über die aktuellen Zinsen der jeweiligen Bank informieren, da sich die Verzinsung im Laufe der Zeit auch ändern kann (30.07.2012).