TK KRANKENKASSE

Mit rund 8,3 Millionen Versicherten gehört die Techniker Krankenkasse (TK) zu den Großen unter Deutschlands gesetzlichen Krankenkassen. 1884 als Eingeschriebene Hilfskasse für Architekten, Ingenieure und Techniker gegründet ist die TK mit Sitz in Hamburg heute bundesweit geöffnet, das heißt, sie nimmt Pflicht- und freiwillig Versicherte aus dem gesamten Bundesgebiet auf.

In der Branche genießt die TK vor allem einen guten Ruf als wirtschaftlich stabile Kasse. So hat die Techniker beispielweise in der Vergangenheit stets darauf verzichtet, einen Zusatzbeitrag zu erheben, und verspricht dies auch bis mindestens Ende 2014 weiterhin. Außerdem wird es 2013 erstmals mit der so genannten TK-Dividende eine Beitragsrückerstattung für Mitglieder geben: Ab Mai will die TK jedem Mitglied 10 Euro monatlich zurückzahlen.

Mit mehr als 230 Geschäftsstellen bundesweit, einem 24 Stunden erreichbaren Call-Center, der hauseigenen Zeitschrift TK-aktuell und dem Internet-Auftritt www.tk.de betreut und informiert die Techniker Krankenkasse derzeit ihre Mitglieder. Mehr als 12.000 Mitarbeiter sind bei der Ersatzkasse beschäftigt, rund 550 davon sind Auszubildende, unter anderem zum Sozialversicherungsfachangestellten und zum Kaufmann im Gesundheitswesen aber auch zum Drucker und zum Fachinformatiker. Daneben gibt es mehr als 10.000 ehrenamtliche TK-Berater als Ansprechpartner für Versicherte und Interessierte in Betrieben und an Hochschulen.

In Ihrer Werbung hebt die TK gerne hervor, dass sie inzwischen sieben Mal in Folge von der Zeitschrift Focus Money als „Deutschlands beste Krankenkasse“ ausgezeichnet wurde. In diesem Zusammenhang verweisen die Publikationen der TK insbesondere auf die umfangreichen Zusatzleistungen, die Versicherte neben den gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen erhalten. So übernimmt die TK für private Reisen empfohlene Reiseschutzimpfungen, erstattet unter bestimmten Umständen Kosten für alternative Heilmethoden wie Homöopathie und Akupunktur und bietet zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Schulkinder, die so genannten U10, U11 und J2, an. Auf eine in der Mitgliedschaft enthaltene Auslandsreisekrankenversicherung, wie sie andere gesetzliche Kassen anbieten, verzichtet die TK allerdings zurzeit.

Beim Punkt „Service“ liegt die TK im Ranking von Focus Money zwar relativ weit vorne aber noch hinter der insgesamt schlechter bewerteten Konkurrenz der DAK, der AOK Nordwest, der AOK Bayern und der AOK Baden-Württemberg. Niedergelassene und an Kliniken beschäftigte Ärzte wählten die TK im gleichen Rating zu Doktors Liebling, der Kasse, mit der sie am liebsten zusammenarbeiten.
Heute gilt die Techniker Krankenkasse als die zweitgrößte Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Sie hat rund 6 Millionen (beitragszahlende) Mitglieder und etwa 2,3 Millionen (beitragsfreie) Familienversicherte. Ihre jetzige Größe hat die TK nicht nur intensiver Mitgliederwerbung, sondern auch verschiedenen Fusionen mit kleinere Kassen zu verdanken. So schloss sie sich unter anderem im Jahr 2000 mit der Gärtner-Krankenkasse (rund 250.000 Mitglieder) und 2009 mit der defizitären IKK-Direkt (rund 929.000 Mitglieder) zusammen.

Das Haushaltsvolumen der TK betrug im Jahr 2012 mehr als 21 Milliarden Euro. Die größten Ausgabe-Positionen waren Krankenhausrechnungen (4,4 Milliarden Euro), ärztliche Leistungen (2,8 Milliarden Euro) und Arzneimittel (2,5 Milliarden Euro). Als Körperschaft des öffentlichen Rechts darf die TK nicht das Ziel haben, Gewinne zu erwirtschaften. Tatsächlich erzielte sie in den vergangenen Jahren aber stets Überschüsse. Diese sollen, zumindest teilweise, in Form der bereits beschriebenen Zusatzleistungen und der TK-Dividende zurück an die Versicherten fließen.

Wie fast alle Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland kooperiert auch die TK inzwischen mit verschiedenen Privaten Versicherungsunternehmen, seit der Gesundheitsreform 2004 ist den Kassen dies grundsätzlich erlaubt. Die TK arbeitet vor allem mit Unternehmen der Generali-Gruppe zusammen. Vertreter der Generali und der zur Generali-Gruppe gehörenden Central-Krankenversicherung vermitteln auch Mitgliedschaften bei der Techniker Krankenkasse. TK-Mitglieder erhalten oder erhielten bei der Envivas, der Central und bei der Volksfürsorge, die alle zur Generali gehören, Krankenzusatz- oder Sterbegeldversicherungen zu Sonderkonditionen.

2006 gründete die Techniker Krankenkasse das Wissenschaftliche Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) als hauseigenes wissenschaftliches Institut. Dort befasst man sich unter anderem mit der Wirkung von veränderten Abläufen im Gesundheitswesen. Laut Mitteilung der TK sollen die dort gewonnen Erkenntnisse helfen, Leistungen und Abläufe zu optimieren. Außerdem betreibt die TK zwei Aus- und Weiterbildungszentren für Azubis und Mitarbeiter.

Seit 2004 vergibt die TK in Zusammenarbeit mit der Bild am Sonntag den „pulsus Award“. Damit sollen die „heimlichen Helden der Gesundheit“ geehrt werden. Ausgezeichnet werden sollen laut eigener Darstellung „Menschen, die Mut machen, weil sie so stark sind - oder sich für andere stark machen. Die voller Optimismus für ihre eigene Gesundheit kämpfen mussten. Und trotzdem machen sie kein großes Aufsehen um sich. Sie setzen sich still und engagiert für andere ein, spenden Trost und geben Hilfe“. Der Jury des „pulsus Award“ gehören unter anderem Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, die TV-Ärzte Dr. Susanne Holst und Dr. Franziska Rubin sowie der Chefredakteur der Bild am Sonntag, Walter Mayer, an. (Text publiziert am 17.01.2013)